Sonntag, 28. Dezember 2014

Frohes Neues Jahr? In Äthiopien erst am 11.09.

Unser Weihnachtsbaum mit Teelichtern
kleine Bescherung aus Deutschland :-)




















Ich hoffe, ihr habt die Weihnachtsfeiertage im Kreise eurer Familie und Freunde genossen.

Wir haben zu fünft Raclette gemacht und hatten danach sogar eine kleine Bescherung. Anschliesend wurde ich von einer netten holländischen Familie, die auch hier in Addis wohnt, zur deutschen evangelischen Kirche abgeholt. So habe ich gleich noch ein paar neue Leute kennen gelernt.

Jetzt geht es ja gleich schon weiter mit dem Feiern. Silverster rückt näher.
Aber wie mit dem Weihnachtsfest ist es auch mit dem Neuen Jahr in Äthiopien. Es wird nicht am 31.12. gefeiert. 

Die Äthiopier haben eine andere Zeitrechnung, andere Monate und damit auch ein anderes "Neujahr". Wer darüber mehr lesen will, folge dem Link.

Ich möchte nun die Chance nutzen um mich bei euch zu bedanken. Ich bin nun  knapp einen Monat in Addis und mein Blog wurde schon über 1.100 mal besucht. Vielen Dank für euer Interesse.

Und nun ein frohes neu
es Jahr! Rutscht gut...

Dienstag, 23. Dezember 2014

Es weihnachtet .... überhaupt nicht!



In Deutschland weihnachtet es heute und in den nächsten Tagen bestimmt sehr. Hier in Äthiopien ist davon leider nur sehr wenig zu spüren. Lediglich in großen Hotels wie das Intercontinental und in Supermärkten wo die sogenannten Ferengi (Ausländer) einkaufen, gibt es Weihnachtsdekorationen und -lieder. Denn die orthodoxen Äthiopier feiern Weihnachten erst am 07.01.

Ich selbst werde an den deutschen Feiertagen arbeiten. Dennoch kommen zwei weitere Freiwillige die in anderen Städten in Äthiopien arbeiten nach Addis und wir werden morgen Abend gemeinsam etwas Schönes kochen. Vielleicht schaffe ich es auch noch in die deutsche evangelische Kirchengemeinde. 

Genießt also das Weihnachtsfeeling. Hier in der Wärme und im Staub ist es etwas schwierig ein Weihnachtsgefühl aufkommen zu lassen.

Frohe Weihnachten und besinnliche Tage!

Freitag, 19. Dezember 2014

Fotos

St. Mariam Church in der Naehe von Menagesha
Die Chinesen bauen neue Umspannwerke fuer Addis       



Wozu eine Monokultur (Eukalyptus) in der Lage ist; hier auf dem Entoto
Ein gemeinsames Mittagessen, vegetarisch!


Sonnenuntergang von unserer Wohnung

Samstag, 13. Dezember 2014

Kinofilm "Adopted" zum Tag der Menschenrechte



Am Donnerstag Abend waren wir im Göthe-Institut und haben uns den Film „Adopted“ angeschaut. (http://www.adopted.de/)  Es war eine Veranstaltung der deutschen Botschaft zum Tag der Menschenrechte. 

Der Film dokumentiert ein Kunstprojekt in dem sich Deutsche für eine Adoption in eine Familie in Ghana bewerben konnten. Die Familien haben dann nach Bildern und Lebenslauf entschieden, welches „Adoptivkind“ sie auswählen. Im Film werden 3 Adoptivkinder und ihr Ergehen in den Familien in Ghana portraitiert. In der Realität gab es jedoch weitaus mehr Adoptionen. Die Bewerber waren zwischen 18 und 70 Jahren und hatten alle den Wunsch ein Familienleben in Ghana kennen zu lernen.

Im Film geht es um kulturelle Unterschiede und Missverständnisse und darum, wie/ob sich die Adoptierten in die Familie und Gesellschaft einfinden.
Der Film wurde 2010 vom ZDF, Arte und anderen deutschen Einrichtungen produziert. Vielleicht habt ihr die Chance ihn euch auch anzuschauen?

Wer interesse an neuen Pateneltern hat, kann sich auch noch bewerben:

Freitag, 12. Dezember 2014

Erster Ausflug 07.12.



Am 7.12. haben wir vier Freiwilligen, Petra, eine Metallbildhauerin aus Deutschland, und Luelseged, ein Kollege von zwei Freiwilligen, unseren ersten größeren Ausflug gemacht. Wir haben uns um 08.30 Uhr getroffen, ein Contract-Taxi bis 15:00 Uhr gemietet und sind nach Menagesha gefahren. Luelseged ist ein orthodoxer Christ und so haben wir die Menagesh St. Mariam and Medanialem Church besucht. Sie liegt wunderbar auf einem Berg der nahezu vollständig mit Bäumen bepflanzt ist. Auf der Spitze des Berges liegt noch ein Wallfahrtsort der Orthodoxen, den wir ebenfalls besucht haben. 

Eigentlich wollten wir danach den Menagesha State Forest besuchen. Dieser Wald ist geschützt und man kann nur mit einem Guide hinein. Wir kamen dort jedoch erst um 15:00 Uhr an, sodass ein Besuch keinen Sinn mehr gemacht hätte. Also haben wir am Eingang einen Bunna (traditioneller Kaffee) getrunken und unser selbst mitgebrachtes Mittagessen (Ananas, Orangen, Bananen und Brot)  gegessen und sind wieder gefahren. 

Auf dem Weg haben wir interessante Dinge gesehen. Wir sind z.B. vorbeigefahren an riesigen Rosenplantagen. Äthiopien ist zweitgrößter Exporteuer für Rosen. Die Gewächshäuser machen jedoch den Boden kaputt und verpesten die Umwelt mit Pestiziden. Da nicht genügend Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter getroffen werden, leiden auch die Menschen darunter, Frauen bekommen Missgeburten, Krankheiten häufen sich. Die Regierung genehmigt jedoch solche Gewächshäuser, da sie viele Staatseinnahmen bescheren, mehr als beim Anbau von Gemüse o.ä.
Außerdem haben wir eine Baustelle für ein Umspannwerk passiert. Es war merkwürdig, da plötzlich überall chinesische Schriftzeichen auftauchten. Die Chinesen finanzieren solche Bauvorhaben, auch in Addis sind sie beim Bau der neuen U-Bahn und anderen Gebäuden allgegenwärtig.

Auch wenn wir zum Schluss den Menagesha State Forest nicht besucht haben, war es ein sehr schöner Ausflug. Kommt man aus Addis heraus, wir die Natur sehr schön! Und den Besuch im Wald werden wir nachholen!!

Fotos folgen...

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Die Wohnsituation



Die ersten Tage in Addis sind wie im Flug vergangen. Ich hatte nun Zeit mich in meinem Zimmer und der Wohnung etwas einzugewöhnen. Da ich hier nicht alle Eindrücke auf einmal darstellen kann, werde ich euch in den nächsten Wochen Stück für Stück von meinen Erfahrungen berichten. Anfangen möchte ich mit meiner Wohnung:

Das Wohngebiet - Goterra Condominium
Die Wohnblöcke
Ich lebe ein bisschen wie in einer eigenen Stadt in der Stadt. Condominiums sind nämlich umzäunte Wohngebiete zu denen es nur wenige kontrollierte Eingänge gibt. Innerhalb des Gebietes gibt es ca. 20 dieselben Wohnblöcke, im Goterra Condominium sogenannte G+4 (Ground+4 Floors). Wir wohnen in unserer Drei-Zimmer-Wohnung im Obersten, also im 4. Stockwerk. Unten in den Blöcken sind oft Einkaufsläden und andere Geschäfte, sodass man im Condominium nahezu alles bekommen kann, was man zum Leben braucht, deshalb „eine Stadt in der Stadt“. 


Blick auf die Pepsifabrik
Die Wohnung
Unser Wohnblock steht direkt neben einer Pepsi-Fabrik, die 24/7 betrieben wird. Leider hören wir dadurch ein Dauerdröhnen, hervorgerufen durch irgendwelche Turbinen o.ä. Unsere Schlafzimmer sind zum Glück zur anderen Seite gerichtet, sodass es zum Schlafen etwas ruhiger ist.







  
















Das Schlafzimmer ist ausgestattet mit einem Bett, einem Regal und einem Moskitonetz. Im Vergleich zu einer deutschen Einrichtung ist das ziemlich spärlich, aber die Erfahrung zeigt, dass es ausreicht. Das einzige, was ich mir aus dem Wohnzimmer noch geholt habe, ist ein Stuhl zum Ablegen der Kleider. Das Moskitonetz habe ich gestern das erste Mal benutzt. Hier besteht keine Gefahr für Malaria, da die Malaria-Mücke sich nicht auf 2.400 m aufhält. Trotzdem gibt es Mücken, die stechen und so habe ich in den ersten Nächten schon ein paar Stiche abbekommen. Mit dem Netz wird es hoffentlich besser.


















Das Bad ist vergleichbar mit einem Deutschen. Lediglich gibt es keinen Duschvorhang und alles ist etwas einfacher gestrickt. Außerdem gibt es nur kaltes Wasser aus dem Hahn. Will man warm duschen, muss man mit dem Wasserkocher, wir haben einen J, Wasser kochen und das in der roten Tonne (siehe Bild) mit Kaltem mischen. Das Wasser kann man sich dann mit einem Schöpfgefäß über den Kopf kippen. Die vorherigen Freiwilligen haben beim Streichen und Verfugen leider nicht ganz so genau darauf geachtet, wo überall Farbe und Spachtelmasse hingekommen ist. Deshalb steht in den nächsten Tagen für mich erstmal Bad-Putzen an. 

 

















In der Küche gibt es einen mobilen Zwei-Platten-Herd, eine Spüle und ein Regal. Hier habe ich noch vor ein kleines Hänge-System für Obst und Gemüse zu installieren, sodass unsere Lagerkapazität erweitert wird. Generell hat mich hier fasziniert, wie gut sich die Freiwilligen mit einfachen Mitteln Gebrauchsgegenstände gebastelt haben. Die Salz- und Pfeffer-Streuer sind z.B. alte Deo-Roller aus denen die Kugeln entfernt und in die Deckel kleine Löcher gemacht wurden. Im Bad hängt ein Aufbewahrungsmöbel aus aufgeschnittenen Plastikflaschen und ein paar Leinen.



Das Wohnzimmer ist ausgestattet mit einem Esstisch, vier Stühlen und einer Gäste-Matratze. Außerdem gibt es noch zwei Wassertonnen, dessen Wasser wir für die Toilette und das Spülen benutzen können, falls mal wieder nichts aus dem Hahn kommt. Das ist bei uns noch nicht vorgekommen, wir haben jedoch durch Aufzeichnungen früherer Freiwilliger erfahren, dass dies durchaus vorkommt.
Was ich jedoch schon drei Mal erfahren habe, ist Stromausfall. Das erste Mal wollte ich mir gerade zum Frühstück einen Tee kochen. Das Wasser stand schon auf dem Herd und da fiel der Strom aus. Hieß also kein heißer Tee zum Frühstück. Das zweite Mal war der Strom weg, als ich gerade mein Zimmer einräumen wollte. Hier war der Stromausfall nur für ca. 30 Minuten in denen ich mit der Taschenlampe weiterarbeiten konnte. Die hatte ich zum Glück gerade vorher aus meinem Koffer herausgekramt.
Beim dritten Mal waren wir gemeinsam dabei Abendessen zu kochen. Es sollte ein Mix aus Kartoffeln, Bohnen, Zwiebeln und  Tomaten geben. Wir hatten alles geschnippelt und auf den Herd gestellt, da sagte die andere Freiwillige, die schon 2 Monate da ist: „Hoffentlich fällt jetzt nicht der Strom aus, das ist uns schon mal passiert.“ Und was ist passiert? Der Strom ist ausgefallen. Also sind wir an dem Abend doch essen gegangen, in eines der zahlreichen Cafés und Restaurants hier im Condominium.
Im Prinzip müsste man noch nicht einmal zu Hause frühstücken, sondern könnte alles außerhalb machen. Ich jedoch bevorzuge ein Brot/Brötchen mit Banane und Tee/Kaffee zum Frühstück. Aber zu den Essgewohnheiten gibt es das nächste Mal mehr!
Falls ihr noch detailliertere Fragen zur Wohnung habt, immer her damit!