Freitag, 30. Januar 2015

zweiter Versuch Menegesha Forest - Diesmal mit Erfolg!

Ich kann leider nur kurz schreiben. Dennoch möchte ich euch die Bilder von meinem letzten Ausflug (vorletztes Wochenende) in den Menegesha Suba Forest nicht vorenthalten...
Von Samstag bis Montag (Es war Feiertag) war ich in diesem wunderbaren und gut erhaltenen Wald campen. Am Sonntag habe ich eine Wanderung gemacht. Zunächst ging es im Wald den Berg hinauf. Oben angekommen habe ich dann den Wald hinter mir gelassen, auf dem Weg zum höchsten Berg in der Region, den Mt. Wechecha (3.385m). Diesen habe ich leider nicht ganz bestiegen, dennoch gab es einen sehr schönen Ausblick! Hier auch ein Kartenausschnitt von Google Maps:



Größere Kartenansicht

Auf dem Weg zum Menegesha haben wir einen Minibus und ein Pferdewagen benutzt
Einfache Bauern-Häuser auf der Strecke

Unser Zelt, der Wasservorrat für 3 Tage und unsere Nachbarn im Hintergrund

Der Ausblick aus unserem Zelt

Welches Tier ist es, dass den Wald zerstört? ...
Der Mensch...

Karte vom Park
Am zweiten Campingplatz habe ich mein Zelt aufgebaut. Von dort aus ging es weiter hinauf bis man an der Spitze das offene Gelände erreichte.
Man musste schon ab und zu darauf achten, wo man hintritt
Ausblick auf einen bewaldeten Berg (nach Verlassen des Menegesha Forest)
Blickt man links von dem bewaldeten Berg, kommt am Horizont unser Ziel in Sicht. Der Mt. Wechecha
Den Fluss haben wir auch überquert.

In der Regenzeit entsteht hier ein größerer Fluss, im Moment ist Trockenzeit
Beim Aufstieg auf den höchsten Berg in der Region gibt es viel zu sehen. Der höchste Berg ist aber leider gerade hinter mir... 




Die Region besteht quasi vollständig aus Landwirtschaft. Ein Zugang ist (soweit mir Bekannt) nur zu Fuß oder mit Esel möglich. Ein Auto habe ich hier nicht gesehen.

Und die Bienen waren auch dabei.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Ich bin dann mal im Urlaub

Ab Samstag werde ich für drei Wochen durch Äthiopien reisen. Vielleicht ist es möglich, ab und an mal ein paar Fotos zu posten. Dennoch wird es wahrscheinlich nicht überall eine gute Internetverbindung geben. Daher wundert euch nicht, wenn ihr erst im März wieder von mir hört. Dann hoffentlich mit interessanten Geschichten und schönen Fotos...

Bis dahin eine gute Zeit!

Freitag, 16. Januar 2015

Eigentlich ist doch das exakte Alter irrelevant…



Gestern habe ich einen äthiopischen Freund von mir gefragt, wie alt er ist. Er hat tatsächlich geantwortet, er weiß es nicht. Ich dachte zunächst, er würde einen Scherz machen, aber dann hat er mir erklärt, dass viele Menschen, die im ländlichen Raum geboren sind, nicht genau wissen, in welchem Jahr das war. Er wäre wahrscheinlich zwischen 25 und 29 Jahren alt. Wir sind dann übereingekommen, dass es gar nicht so schlecht ist, nicht zu wissen, in welchem Jahr man exakt geboren ist. So kann man sich sein Alter immer aussuchen.

In seinem Pass steht natürlich ein exaktes Datum, aber wie gesagt, es ist sehr unwahrscheinlich, dass genau dieses Datum sein Geburtsdatum ist.

Dennoch hat mich seine Antwort im ersten Moment sehr erstaunt. Ich konnte ihm wirklich fast nicht glauben, dass er keinen Scherz macht. Aber wenn man genauer drüber nachdenkt, ist die Zahl, die man auf so eine Frage antwortet, doch wirklich irrelevant. 

Denn ist man nicht eigentlich immer so alt, wie man sich gerade fühlt?

Mittwoch, 14. Januar 2015

Fotos vom Aufenthalt in Debre Zeit

Der Blick auf den See an dem viele Vögel leben
 Leider konnte ich nicht zum Ufer des Sees gelangen, aber er wäre ohnehin ungeeignet zum Schwimmen gewesen. Bilharziose lässt grüßen!

Eine Habichtart, sehr schöner Vogel!

Wunderbare Blumen
Ein Vogel versteckt sich in dem Avocadobaum





















Noch mehr Vögel, die Aussehen wie Störche, aber keine sind...
 Was ich sehr schön fand war, dass das Traningscenter einen Gemüsegarten hatte, in dem es eben Avocados, Bananen, Mangos, Zuckerrohr, Rote Beete, Zucchini, Aubergine, Tomaten, Möhren und Bohnen angebaut hat.

Im Garten des Trainingcenters: Eine Bananenstaude
So wachsen also Avocados


Alfred hat hier auch mal ein Baum gespendet...

Das war der Garten, der die verschiedenen Gästehäuser und Seminarräume miteinander verbunden hat

Und jetzt noch ein paar Fotos, die auch beweisen, dass wir wirklich gearbeitet haben...

Die Gruppenarbeit konnten wir draußen machen.

Fürs Plenum waren wir in einem Seminarraum.

Alle Teilnehmer des Workshops

Aber das Feierabendbier darf nicht fehlen!


Meine Arbeit - Erstmal lesen und dann wieder lesen



Bisher lesen

Ich habe euch noch gar nicht so viel von meiner Arbeit erzählt. Das liegt zum Teil daran, dass ich im Moment den größten Teil der Arbeitszeit lese. Am Anfang wurde mir die Gelegenheit gegeben, mich für einen Projektmanager zu entscheiden, dem ich formal zugeordnet werde. Er heißt Fetene und erstellt gerade ein Handbuch über die Benutzung von Pestiziden und deren Einfluss auf Zugvögel, die im Winter aus Europa kommen. Dieses Handbuch soll zum einen Entscheidungsträger in der Politik einen Erkenntnisgewinn bringen und zum anderen eine Anleitung für Bauern sein, welche Alternativen es zu der Nutzung von Pestiziden gibt. Hierbei wird der integrierte Pflanzenschutz (Integrated Pest Management) als Lösungsansatz vorgeschlagen. Sobald das Handbuch fertiggestellt ist, soll es verschiedene Workshops geben, in denen mit unterschiedlichen Interessensgruppen über das Thema gesprochen wird. Das Handbuch ist dann sozusagen die Lektüre für zu Hause.
Da ich in dem Themengebiet nicht sehr bewandert bin, beginne ich nun, mich einzulesen. Denn ich soll nicht nur Anmerkungen und Korrekturen beim Layout machen, sondern auch in Bezug auf den Inhalt. 

Dann 5 Jahres-Strategie-Wochenende in Debre Zeit

Letztes Wochenende aber war ich mit EWNHS in Debre Zeit (ca. 1 Std Fahrt südlich von Addis) um erstmalig einen 5 Jahres Strategie-Plan zu entwickeln. Wir, ca. 30 Teilnehmer, waren in einem Trainingscenter (Bildungszentrum) untergebracht und es war wirklich herrlich in dieser wunderbaren Umgebung zu arbeiten. Denn dort gibt es einen kleinen See und viele Vögel zu beobachten. Auch ist das Wetter viel angenehmer als in Addis und es gibt weniger Abgase. 

An dem Workshop nahmen die Mitarbeiter von EWNHS sowie Netzwerkpartner, Vorstandsmitglieder und Spender etc. (Stakeholder) teil. Geleitet hat den Workshop eine Engländerin, Anne, von einer großen Organisation, Birdlife International genannt. Das ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die sich weltweit um bedrohte Vogelarten kümmern, EWNHS ist ein Mitglied davon. Der Workshop war wirklich interessant und das Beste war, dass ich das System, welches Anne angewendet hat um einen Strategie-Plan zu entwickeln, aus meinem Studium kannte. Ich hatte es jedoch noch nie wirklich in der Praxis umgesetzt, wann hat man als Berufsanfängerin schon mal die Gelegenheit an der nächsten 5-Jahresstrategie einer Organisation mitzuarbeiten. 

EWNHS hat mich eigentlich zu diesem Treffen eingeladen, weil sie dachten, so könnte ich einen Einblick darin bekommen, wie man einen Strategie-Plan entwickelt. Auch Anne hat zu Beginn des Workshops zu mir gesagt, es könnte sein, dass ich thematisch nicht ganz mitkäme, aber sie hofft, dass ich zumindest ein bisschen teilhaben könnte. Da mir jedoch das thematische Feld der Strategieerarbeitung bekannt war, konnte ich einige gute Vorschläge einbringen. Neben vielen anderen Dingen sprachen wir z.B. auch über Probleme bei der Finanzierung der Projekte. In der Abschlusssitzung hat Anne dann vor dem ganzen Plenum EWNHS dazu geraten, die Erarbeitung einer Fundraising-Strategie mir als Aufgabe für die nächsten Monate zu überlassen. Deshalb bin ich nun wieder am Lesen, nur diesmal in einem Buch über „institutional fundraising for conservation projects“.

Ich bin gespannt, in wieweit EWNHS auf meine Vorschläge eingehen wird! Aber das wird sich wohl erst in den nächsten Monaten zeigen.

Montag, 5. Januar 2015

Das Essen in Äthiopien ist einfach klasse!

 Wahrscheinlich fragen sich schon viele von euch, was es hier denn überhaupt so zu Essen gibt.

Mein Stamm-Gemüsehändler: Hier kaufe ich fast jeden Tag ein
Es gibt in Äthiopien keine vier Jahreszeiten wie anderswo auf der Welt, aber es gibt zwei Regenzeiten (eine Große/Lange und eine Kleinere/Kürzere) und zwei Trockenzeiten. Daher gibt es auch saisonale Früchte- und Gemüsesorten. Was wann wächst und es daher in der Zeit am besten schmeckt, habe ich allerdings noch nicht so ganz herausgefunden. Diese Erfahrung kann ich derzeit nur von meinen Mitfreiwilligen nehmen, die schon etwas länger hier sind.

Derzeit gibt es an Obst zu kaufen: Banane, Ananas, Mango, Papaya, Guave, Zitrone, Orange und andere einheimische Früchte, die man so in Europa gar nicht kennt.
An Gemüsesorten gibt es: Kartoffeln, Mangold, Spinat (oder zumindest so etwas ähnliches), Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Avocado, Kohl, Rote Beete, Möhren und Kürbis. Diese Sorten kann man beim normalen Gemüsehändler um die Ecke kaufen. 

Ein Gemüsehändler mit großer Auswahl
Bei größeren Gemüsehändlern bekommt man außerdem Aubergine, Zucchini, Salat, Chinakohl, Blumenkohl, Lauch, Gurke und teilweise Brokkoli.
Wie ihr seht gibt es eine große Auswahl und soweit ich informiert bin, wird das alles in Äthiopien selbst angebaut. Heute hat man mir sogar gesagt, dass Zucchini und Auberginen exportiert werden. Wahrscheinlich auch noch andere Sorten. 




Mittags gehen einige Freiwillige mit ihren Kollegen essen. Dadurch bekommen sie mindestens einmal am Tag äthiopisches Essen. In meiner Organisation ist es so, dass sich jeder etwas Eigenes von zu Hause mitbringt. Somit hatte ich, im Vergleich zu den anderen Freiwilligen, noch nicht so viele Gelegenheiten die äthiopischen Gerichte zu essen. 
Dennoch hier einen kleinen Eindruck davon, was man in Äthiopien isst:
Die Hauptzutat, die bei nahezu jedem Essen dabei ist, ist Injeera. Das ist ein grosser Sauerteig-Pfannkuchen, der durch einen mir unbekannten, komplizierten Herstellungsvorgang erzeugt wird. Ein guter Injeera besteht aus Teff-Mehl, einer sehr alten Getreidesorte. Heutzutage wird Injeera aber leider auch zu einem gewissen Teil aus Weizen hergestellt. Dieser Fladen ist Teller und Esswerkzeug zugleich. Er wird gereicht zu verschiedenen Kichererbsen-Soßen (Shiro), Fleischstücken in anderen Soßen (Tibs), oder Gemüsesorten (Bäjänat). Viele Äthiopier essen hier auch rohes Fleisch, was ich allerdings noch nicht ausprobiert habe. Zu dem rohen Fleisch gibt es natürlich auch Injeera.

Injeera mit Bäjänat
Auf dem Foto seht ihr ein Injeera mit Bäjenat. Die rötliche Soße in der Mitte ist Shiro, außen drum herum gibt es Kartoffeln mit Möhren, rote Beete, Linsen-Mus und scharfe Paprika. Zum Essen reißt man mit der rechten Hand (man isst grundsätzlich nur mit der Rechten, da die linke Hand für andere Dinge benutzt wird…) ein Stück Injeera ab, benutzt dieses Stück als Greifwerkzeug für die Beilagen und führt es dann zum Mund. Gegessen wird dabei mit allen zusammen von einem großen Teller. Diese Art des gemeinsamen Essens finde ich sehr schön, denn man teilt auch noch einmal auf eine andere Art und Weise. Wenn man mal all zu viel Hunger auf ein europäisches Gericht hat, bekommt man das in einigen Restaurants aber auch schon z.B. Sandwiches, Burger, Pizza oder Pasta. 

Falls euch das Injeera interessiert, schaut doch einfach mal im Internet, ob es bei euch in der Nähe ein äthiopisches Restaurant gibt. Vor meiner Abreise war ich in Deutschland auch einmal Äthiopisch essen und es war sehr interessant.

Fruchtaft aus Mango, Avocado und Papaya
Etwas das man auch schon fast als Mahlzeit bezeichnen kann, sind die Fruchtshakes hier. Man kann sich verschiedene Kombinationen bestellen und die S
äfte sind immer frisch zubereitet. Aber wenn ihr denkt, man könnte den Saft einfach trinken, der irrt. Eigentlich müsste man eher von einem Mus sprechen, denn die Säfte sind so dickflüssig, dass man sie eher löffelt als trinkt. Dennoch werde ich das in Deutschland auf jedenfall vermissen. Es schmeckt einfach herrlich!
Und wer jetzt denkt: Was ist denn das merkwürdige grüne in der Mitte: Es ist Avocado. Zunächst dachte ich auch "Avocado in einem Fruchtsaft, das soll schmecken?" Aber es passt ganz gut zu den anderen Zutaten. Ich wünschte, ich könnte euch einen frischen Saft rüberschicken. Dann könntet ihr euch selbst davon überzeugen.


Was ich hier in meiner Wohnung frühstücke, habe ich euch ja das letzte Mal schon erzählt, Brot mit Butter und Banane. Manchmal auch eine Avocado mit Zitrone.
Zum Frühstück in Cafés/Restaurants gibt es z.B. Rührei mit Tomaten und der scharfen Chili oder sehr lecker ein dünnes Omlett zwischen Blätterteig und darüber Honig (Fatira). Auch kann man den englischen Haferflockenbrei bekommen. (Davon gibts hoffentlich demnächst auch Fotos).

Milch, Butter, Reis und Nudeln sind hier ebenso erhältlich wie Honig und Brot. Zu den Einkaufsgeschäften und den äthiopischen Getränken gibt es demnächst mehr.