Montag, 15. Juni 2015

Bilder vom Praktikum im Kusamala

 Heute gibt es ein paar Bilder zum Thema Permakultur und meinem derzeitigen Praktikumsort:



 


Glockenförmige Chilli's im Memo-Garten

Salat und viele Blattgemüse im Commercial Garden

Unser "Klassenraum" für Trainings

Der Senf gedeiht im Anzucht-Gewächshaus

Unsere kleine Baumschule

Eine Komposttoilette


Unser Waschbecken

Die Küchenabfälle werden auch kompostiert

Der Mais-Speicher mit Insekten-Absperrblechen

Platz zum Geschirr-Abwaschen

Waschbecken Nr. 2

Der Innenhof von dem die Gästezimmer abgehen



Sonntag, 7. Juni 2015

Meine erste Woche in Malawi


Ich habe nun meine erste Woche in Malawi gelebt und ich hätte im Traum nicht gedacht, dass der Übergang von Äthiopien nach Malawi so schwierig sein würde.
Wenn ich zurück an meine erste Woche in Äthiopien denke, habe ich nun das Gefühl mich dort relativ schnell zurecht gefunden zu haben. Natürlich war die Anfangszeit dort auch mit Unsicherheiten verbunden, aber gerade in den letzten Monaten hatte ich mich in Addis Ababa doch sehr gut eingelebt. Umso schwieriger ist es nun, mich wieder in eine neue Kultur, neue Einkaufs- und Lebensgewohnheiten und eine neue Sprache einzugewöhnen. In den ersten zwei Tagen hatte ich zum Glück nicht viel zu tun. So konnte ich den nahegelegenen Markt erkunden, meine Wäsche waschen und ein wenig lesen. 

Seit Mittwoch geht es zu meiner neuen Praktikumsstelle, dem Kusamala Institute of Agriculture & Ecology (www.kusamala.org). Die Organisation ist etwas außerhalb von Lilongwe gelegen und dient als Beispiel für die Permakultur-Anbaumethode sowie als Schulungszentrum. Auf dem Gelände gibt es Gärten die unterschiedlichen Zwecken dienen. Die Erträge des Commercial Gardens werden z.B. auf dem Markt verkauft. Dann gibt es noch einen Memo Garden der als Anschauungsobjekt für einen privaten Permakultur-Garten dient, sowie eine kleine Baumschule, ein Gewächshaus, ein Feld wo Hauptnahrungsmittel wie Mais, Reis und verschiedene Kartoffelarten (Süß-/normal)  angebaut werden und einen Garten mit medizinischen Pflanzen. Alles wird nach der Philosophie der Permakultur angebaut. Diese Philosophie werde ich hier ein anderes Mal näher erläutern, wenn ich das Gefühl habe, ausreichende Kenntnisse darüber zu besitzen. Wer jetzt etwas darüber lesen möchte, kann diesen Link benutzen: www.samen-des-wandels.de/permakultur/

Ich verlasse morgens um 6:40 Uhr das Haus um ein Share-Taxi (ein Taxi welches man mit mehreren Passagieren teilt) zu dem Sammelpunkt in der Stadt zu nehmen, wo ein kleiner Pick Up die Mitarbeiter des Kusamala abholt, die in Lilongwe wohnen. Um 7:30 Uhr fängt dann die Arbeit an. In der ersten Stunde gehen alle, auch die im Büro arbeiten, einer gemeinsamen Tätigkeit nach. Diese Woche war es das Trennen der Maiskörner von den Kolben. Wir saßen also im Kreis um einen Haufen von Maiskolben herum und haben die Mais-Körner vom Kolben gepult. Am ersten Tag habe ich mir dabei eine Brandblase am Daumen geholt. Ab dem Zweiten habe ich eine andere, sogar noch effektivere Methode gewählt, die mir die Mitarbeiter beigebracht haben. Dabei benutzt man nicht den Daumen um die Körner zu entfernen, sondern einen schon leeren Maiskolben.

Ab 8:30 Uhr geht dann jeder seiner originären Tätigkeit nach. Ich habe die letzten Tage mit den Gärtnern zusammengearbeitet. Die Aufgaben dieser Woche lagen u.a. darin im Commercial Garden mit flüssig-Dünger zu gießen, den Kompost umzugraben, den fertigen Kompost auf Beete des Memo-Gartens zu verteilen und dort Setzlinge aus dem Gewächshaus anzupflanzen, die jungen Orangenbäume in der Baumschule mit einem Pestizid zu behandeln, den Medizin-Garten zu bewässern und deren Beet-Begrenzungen auszubessern.  Am Freitagabend durfte ich auch noch bei der Honigernte dabei sein. Das war mir ein großes Anliegen, da ich in Äthiopien mit einem Freiwilligen, der in einem Honigprojekt involviert war, viel über die Bienenhaltung und Honigernte in Äthiopien gesprochen habe. Deshalb wollte ich nun wissen, wie die Malawier mit den Bienen umgehen. 

Kusamala hat noch nicht so lange Bienen, deshalb war alles noch ein wenig improvisiert. Für mich war es eine Erfahrung, dem Bienenschutzanzug 100%ig zu vertrauen, obwohl man überall auf seinem Körper die Bienen spürt, hört und im Gesicht sogar den Wind des Flügelschlags fühlt. Aber es hat funktioniert, ich wurde nicht gestochen! Das Wissen des äthiopischen Freiwilligen versuche ich nun hierhin zu übertragen, sodass die Mitarbeiter des Kusamala auch davon profitieren können. Dabei geht es vor allem um den Umgang mit den Waben und dem Honig bei der Ernte.  

Wie es in Kusamala weitergeht, was man konkret unter Permakultur versteht sowie ein paar Bilder gibt’s demnächst hier.