Mittwoch, 25. Februar 2015

Transportmittel



Zurück aus dem Urlaub möchte ich euch zunächst mit einem im Urlaub sehr wichtigem Thema vertraut machen, dem äthiopischen Transportsystem.
Zur Arbeit fahre ich mit dem Minibus. Das ist das Hauptverkehrsmittel in Addis und wahrscheinlich in ganz Äthiopien. Die normalen 11 Sitzplätze werden nicht selten mit 20-23 Personen gefüllt, irgendwie findet man immer noch ein Fleckchen Platz. Eine Kurzstrecke von ca. 2 km in Addis kostet 1,5 Birr (23 Birr = 1 €)also umgerechnet 6,5 Cent, längere Stadt-Strecken zwischen 3 Birr und bis zu 8 Birr. In Addis fahren die Minibusse nach einem eigenen Streckennetz, jedoch nach keinem Fahrplan, d.h. man wartet so lange, bis der Bus voll ist und dann fährt er los. Voll ist wie schon beschrieben reine Definitionssache :-). Entlang der Strecke kann aussteigen wo man will, man sagt einfach, „Warage“ und der Bus hält. 

Tuktuks Warteschlange vor der Tankstelle
Eine Alternative in einigen Städten sind die Tuktuks. Das sind die auch in Indien und Teilen Asiens üblichen Dreiräder die auch in kleinen Gassen und stockendem Verkehr ein gutes Fortbewegungsmittel sind. Die Preise sind jedoch für Ferengis oft hoch. Nicht selten mussten wir auf unserer Reise 10 Birr für eine kurze Strecke bezahlen. Diese fahren nicht nach einem Streckennetz sondern sind eher als kleine Taxis anzusehen.


In Addis gibt es auch noch die großen Stadtbusse, wie sie auch in Deutschland üblich sind. Diese sind noch günstiger als die Minibusse, jedoch oft so überfüllt, dass man nicht mehr reinpasst…Auch sie fahren nach einem Streckenplan und vielleicht auch nach einem Zeitplan, den ich jedoch noch nie gesehen habe. Im Gegensatz zu den Minibussen kann man hier nicht aussteigen wo man will, sondern nur an den entsprechenden Haltestellen.

Vielleicht passt noch etwas mehr aufs Dach?
 
Minibusse fahren nicht nur innerhalb der Stadt, sondern auch zwischen den Städten bis zu mehreren hundert Kilometern weit. Überland-Minibusse werden dann nur noch mit ca. 17-19 Personen gefüllt, dafür kann dann das Dach auch schonmal so voll mit Gepäck sein, dass der Bus bei jeder größeren Bodenwelle aufsetzt. Diese Busse fahren über den Tag verteilt öfters. Tickets werden nur vor Ort im Bus verkauft, d.h. eine Sicherung des Sitzplatzes ist im Vorfeld nicht möglich. Dadurch kommt es oft zu einem großen Gedränge um einen Platz im Bus zu erlangen.

Ich will auch noch in den Bus rein!

Eine Alternative zu den Überland-Minibussen sind die etwas größeren Regionalbusse. Diese fahren morgens um 05:30 Uhr und je nach Distanz über den Tag verteilt noch vereinzelt (wenn der Bus voll ist). Manchmal kann man Tickets am Vortag erwerben, jedoch nicht immer. Durch die schlechten Straßenbedingungen und die vielen Gebirge können 300km teilweise nur innerhalb von 12 Stunden zurückgelegt werden(inkl. 30min Mittagspause). Deshalb gibt es bei längeren Strecken eine Zwischenübernachtung. Die Kosten für 100km betragen in etwa 50 Birr.

Regionalbusse bei der Mittagspause

Eine Luxusvariante des öffentlichen Verkehrs sind die großen Reisebusse wie es sie auch (in besserem Erhaltungszustand) in Deutschland gibt. Es gibt zwei Unternehmen (Selam Bus und Sky Bus) die ein relativ großes Streckennetz anbieten. Diese Busse sind auch in der Lage 500km an einem Tag zurückzulegen, wodurch Zwischenübernachtungen überflüssig werden. Dafür zahlt man aber auch ca. 80 Birr pro 100km. Hierbei sind Unterhaltungsprogramm durch Daily-Soaps, 2x 500ml Wasser und ein Stück Brot im Preis inbegriffen. In Bezug auf den Luxusgrad kommt es jedoch auch auf das Alter des Busses an. Es gibt brandneue Busse die sauber sind und deren Klapptische funktionieren. Es gibt aber auch Busse in denen jeder zweite Klapptisch fehlt oder nicht zuklappbar ist und wo es aus der geschlossenen Notausstiegs-Dachluke durchregnet. Gegenüber den einfachen Regionalbussen ist der Zeitvorteil jedoch immer noch unschlagbar. 

Vor allem in den überregionalen Verbindungen gibt es derzeit ein hohes Nutzeraufkommen, sodass Luxus-Busse teilweise zwei Tage im Voraus ausverkauft sind und sich bei den normalen Regionalbussen die Leute um die Plätze drängeln. Das macht es nicht immer einfach mit großem Backpack-Rucksack zu reisen, denn der muss auch noch auf das Dach der Busse gebracht werden.
Zur Entlastung des Transportnetzes gibt es Pläne der Regierung die alte Schmal-Spur-Bahnverbindung nach Djibouti zu modernisieren und weitere Zugverbindungen in andere Teile des Landes zu bauen. Doch bis diese Verbindungen gebaut sind, fließt noch viel Wasser den Nil entlang. 

Eine Reise außerhalb der für Katalog-Touristen üblichen gemieteten Landrover hat somit immer eine Überraschung parat. Entweder der Bus ist voll, es regnet rein, ein Reifen ist geplatzt oder an den Tankstellen gibt es kein Benzin mehr. Am Ende des Tages sind wir aber immer angekommen ;-)
Was jedoch unersetzbar ist im Vergleich zum Katalog-Touristen: Man reist mit Äthiopiern. Dabei gab es immer wieder interessante Begegnungen und Unterhaltungen die mit einem gemieteten „privaten“ Auto nicht möglich gewesen wären. Und man lernt das Land aus einer anderen

Samstag, 7. Februar 2015

Vorab-Fotos vom Urlaub

Wer es gar nicht erwarten kann, Fotos von meinem Urlaub zu sehen, kann hier mal schauen:
www.ethiopia2015.blogspot.com/

Das ist der Blog von demjenigen, mit dem ich gerade durch Aethiopien reise.