Dienstag, 25. August 2015

Projekte der letzten Wochen



Auch wenn die Abreise nach Deutschland immer näher rückt, kann ich noch einige Dinge in Chowe umsetzen

Ich habe z.B. eine einfache Komposttoilette gebaut. Zuvor haben wir die schon beschriebene für Malawi typische "Loch-Toilette" verwendet. Da unser Grundwasserspiegel neben einem Fluss jedoch ziemlich hoch ist, verunreinigten wir durch die Benutzung der Toilette das Flusswasser. 
Die nun errichtete Komposttoilette besteht aus einem Eimer und Stroh oder getrockneten Blättern als Abdeckmaterial. Der Eimer ist sozusagen die Toilette und nach erledigtem Geschäft, bedeckt man seine Hinterlassenschaften mit dem Abdeckmaterial. Wenn der Eimer voll ist, benutzen wir das Fäkalien-Stroh-Gemisch um damit Löcher zum Bäumepflanzen zu füllen. Diese 70x70x70cm großen Löcher grabe ich zuvor dorthin, wo ein Baum gepflanzt werden soll. Wenn das Loch mit dem Kompost-Material gefüllt ist, wird es nochmals mit Stroh abgedeckt. Bis zur Regenzeit im Dezember vergeht das Material und wird zu guter Humus-Erde in welche dann der Baum gepflanzt wird. So verschmutzen wir die Umwelt nicht und können unsere menschlichen Hinterlassenschaften ideal verwerten indem wir unseren Garten damit düngen. 

Unsere einfache Komposttoilette: Der rote Eimer fürs Geschäft, der grüne mit Material zum Abdecken.

Ein anderes Beispiel einer Komposttoilette


Ein Loch reicht bei uns ca. eine Woche, ich habe heute das dritte Loch gegraben. Den Aushub verwende ich, um um das Loch herum einen kleinen Wall aufzuschütten, der Regenwasser auffängt und zum Baum leitet. Dieser Wall wird in der Regenzeit ebenfalls bepflanzt. 

Ein Baumpflanzloch...

gefüllt mit unserer Komposttoilette

Des Weiteren haben wir dorthin, wo wir unser Spülwasser schütten, wasserliebende Pflanzen gepflanzt und ein weiteres Beet gemacht, welches später auch mit Grauwasser (Wasser, welches schon einmal im Haushalt benutzt wurde) gegossen wird. 

Bei Einzug

Ein Beet zum Pflanzen bereit

Ein Prinzip der Permakultur ist, die Beete mit getrocknetem Pflanzenmaterial o.ä. zu bedecken. Dadurch vermeidet man, dass die Erde schnell austrocknet, zusätzlich schafft man einen Lebensraum für nützliche Insekten.

Nach der Rückkehr vom Permakultur-Design-Kurs in Lilongwe ist mir nochmal bewusst geworden, wie viel Wasser wir verbrauchen und dann ungenutzt wegschütten. Und das, obwohl es hier keine Toilettenspülung, Wasch- oder Spülmaschine gibt. 

Das Wasser, mit dem wir unsere Hände waschen, fangen wir ebenfalls auf, um damit gezielt Pflanzen zu gießen.

In Videos von Menschen, die Permakultur in Europa betreiben, habe ich gesehen, dass diese z.B. eine Komposttoilette im Haus verwenden und das Grauwasser ebenfalls in den Garten leiten um damit Pflanzen zu gießen. Wenn ich wieder in Deutschland lebe, möchte ich auf jedenfall etwas an meinem Wassergebrauch ändern! Überlegt einmal selbst, wie viel Wasser in euren Haushalten täglich in den Gulli geleitet werden. Vielleicht findet auch ihr Wege Wasser doppelt zu verwenden.

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