Auch wenn die
Abreise nach Deutschland immer näher rückt, kann ich noch einige Dinge in Chowe
umsetzen
Ich habe z.B. eine
einfache Komposttoilette gebaut. Zuvor haben wir die schon beschriebene für Malawi typische "Loch-Toilette" verwendet. Da unser Grundwasserspiegel neben einem Fluss jedoch ziemlich hoch ist, verunreinigten wir durch die Benutzung der Toilette das Flusswasser.
Die nun errichtete Komposttoilette besteht aus einem Eimer und Stroh oder
getrockneten Blättern als Abdeckmaterial. Der Eimer ist sozusagen die Toilette
und nach erledigtem Geschäft, bedeckt man seine Hinterlassenschaften mit dem
Abdeckmaterial. Wenn der Eimer voll ist, benutzen wir das
Fäkalien-Stroh-Gemisch um damit Löcher zum Bäumepflanzen zu füllen. Diese
70x70x70cm großen Löcher grabe ich zuvor dorthin, wo ein Baum gepflanzt werden
soll. Wenn das Loch mit dem Kompost-Material gefüllt ist, wird es nochmals mit
Stroh abgedeckt. Bis zur Regenzeit im Dezember vergeht das Material und wird zu
guter Humus-Erde in welche dann der Baum gepflanzt wird. So verschmutzen wir
die Umwelt nicht und können unsere menschlichen Hinterlassenschaften ideal
verwerten indem wir unseren Garten damit düngen.
Unsere einfache Komposttoilette: Der rote Eimer fürs Geschäft, der grüne mit Material zum Abdecken. |
Ein anderes Beispiel einer Komposttoilette |
Ein Loch reicht
bei uns ca. eine Woche, ich habe heute das dritte Loch gegraben. Den Aushub
verwende ich, um um das Loch herum einen kleinen Wall aufzuschütten, der
Regenwasser auffängt und zum Baum leitet. Dieser Wall wird in der Regenzeit
ebenfalls bepflanzt.
Ein Baumpflanzloch... |
gefüllt mit unserer Komposttoilette |
Des Weiteren
haben wir dorthin, wo wir unser Spülwasser schütten, wasserliebende Pflanzen
gepflanzt und ein weiteres Beet gemacht, welches später auch mit Grauwasser
(Wasser, welches schon einmal im Haushalt benutzt wurde) gegossen wird.
Bei Einzug |
Ein Beet zum Pflanzen bereit |
Ein Prinzip der Permakultur ist, die Beete mit getrocknetem Pflanzenmaterial o.ä. zu bedecken. Dadurch vermeidet man, dass die Erde schnell austrocknet, zusätzlich schafft man einen Lebensraum für nützliche Insekten.
Nach der Rückkehr
vom Permakultur-Design-Kurs in Lilongwe ist mir nochmal bewusst geworden, wie
viel Wasser wir verbrauchen und dann ungenutzt wegschütten. Und das, obwohl es
hier keine Toilettenspülung, Wasch- oder Spülmaschine gibt.
Das Wasser, mit dem wir unsere Hände waschen, fangen wir ebenfalls auf, um damit gezielt Pflanzen zu gießen. |
In Videos von
Menschen, die Permakultur in Europa betreiben, habe ich gesehen, dass diese
z.B. eine Komposttoilette im Haus verwenden und das Grauwasser ebenfalls in den
Garten leiten um damit Pflanzen zu gießen. Wenn ich wieder in Deutschland lebe,
möchte ich auf jedenfall etwas an meinem Wassergebrauch ändern! Überlegt einmal
selbst, wie viel Wasser in euren Haushalten täglich in den Gulli geleitet
werden. Vielleicht findet auch ihr Wege Wasser doppelt zu verwenden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen